Work-Life-Balance – ein paar Gedanken
19.04.2018
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Der Begriff "Work-Life-Balance" ist in aller Munde. Hier einige Gedanken dazu:
Definition des Begriffs «Arbeit»
Auf den ersten Blick ist jedermann klar, was Arbeit ist. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist Arbeit neben Kapital, Boden, Ressourcen und Wissen der wichtigste Produktionsfaktor. Die Sozialwissenschaft beschreibt Arbeit als bezahlte Erwerbstätigkeit. Die Philosophen träumen von «bewusstem schöpferischem Handeln des Menschen». Ob eine Person, die den ganzen Tag Büros reinigt, das auch so sieht, darf allerdings bezweifelt werden.
Arbeiten oder Leben
Der Begriff «Work-Life-Balance» impliziert, dass Arbeit und Leben zwei verschiedene Dinge sind, die irgendwie in einer Balance gehalten werden können. Überspitzt gesagt, soll die krankmachende und lusttötende Plage so dosiert werden, dass daneben das angenehme, schöne Leben und die Gesundheit nicht leiden.
Kann Arbeit krank machen?
Wer wie oben beschrieben Arbeit als bewusstes schöpferisches Handeln erlebt, wird davon nicht krank – im Gegenteil. Fachleute können ein Lied von Arbeitslosen singen, die zu Hause herumnörgeln oder depressiv werden, weil sie mit ihrer Zeit nichts Sinnvolles anzufangen wissen.
Völlig anders sieht es jedoch aus, wenn Arbeit und Stress zur Belastung werden. Betroffene kommen spät am Abend erschöpft nach Hause und können trotz Erschöpfung nicht schlafen. Dieser Kreislauf macht auf Dauer krank, und er ist auch das Objekt des Ansatzes «Work-Life-Balance».
Bedürfnisse und Defizite
Die Bedürfnispyramide von Maslow ist allgemein bekannt. Körperliche und mentale Gesundheit bedingt eine angemessene Erfüllung dieser Ansprüche. Eines der wesentlichsten Probleme in der heutigen Arbeitswelt ist der Mangel an Selbstbestimmung. Schon Peter Drucker hat darauf hingewiesen, dass sogar Führungskräfte pro Arbeitstag kaum mehr als eine Stunde dafür verwenden können, wirklich das zu tun, was sie möchten. Während der anderen Zeit spielen sie Feuerwehr oder reagieren auf Anforderungen von aussen. Dieser Druck führt zu ständiger Anspannung, und das zunehmend in einem zeitlichen Ausmass, das weit weg von gesetzlichen Arbeitszeitvorschriften liegt.
Gesund leben
Nach all dem Gesagten müsste man meinen, dass gestresste Menschen ihre Freizeit so gestalten, dass Ausgleich geschaffen wird. Und was tun sie? Sie übertragen die disziplinierte Vorgehensweise aus dem Berufsalltag in ihre Privatleben. Der Kalender ist randvoll mit Verpflichtungen aller Art – vom Schwachstrommarathon bis zum hektischen Wochenende in einer weit entfernten Hauptstadt. Was im Kalender fehlt, ist die Leere. Die Musse. Das Fitnesstraining für die Seele, wie es auch schon genannt wurde. Von Kindern könnten wir wieder lernen, ein paar Stunden lang herumzuhängen, Sinnloses zu unternehmen, planlos durch eine Stadt zu laufen.
Und jetzt?
Wer die Welt ändern will, fängt am besten bei sich selber an. Es kann sich lohnen, folgende Fragen schonungslos zu beantworten oder – noch besser – sich von jemandem beantworten zu lassen:
Nimm dir Zeit zum Arbeiten, es ist der Preis des Erfolges.
Nimm dir Zeit zum Denken, es ist die Quelle der Kraft.
Nimm dir Zeit zum Spielen, es ist das Geheimnis ewiger Jugend.
Nimm dir Zeit zum Lesen, es ist der Brunnen der Weisheit.
Nimm dir Zeit zum Träumen, es bringt dich den Sternen näher.
Nimm dir Zeit zu lieben, es ist der Reichtum des Lebens.
Nimm dir Zeit dich umzuschauen, der Tag ist zu kurz, um selbstsüchtig zu sein.
Nimm dir Zeit zum Lachen, es ist die Musik der Seele.
- aus Irland -
Auf den ersten Blick ist jedermann klar, was Arbeit ist. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist Arbeit neben Kapital, Boden, Ressourcen und Wissen der wichtigste Produktionsfaktor. Die Sozialwissenschaft beschreibt Arbeit als bezahlte Erwerbstätigkeit. Die Philosophen träumen von «bewusstem schöpferischem Handeln des Menschen». Ob eine Person, die den ganzen Tag Büros reinigt, das auch so sieht, darf allerdings bezweifelt werden.
Arbeiten oder Leben
Der Begriff «Work-Life-Balance» impliziert, dass Arbeit und Leben zwei verschiedene Dinge sind, die irgendwie in einer Balance gehalten werden können. Überspitzt gesagt, soll die krankmachende und lusttötende Plage so dosiert werden, dass daneben das angenehme, schöne Leben und die Gesundheit nicht leiden.
Kann Arbeit krank machen?
Wer wie oben beschrieben Arbeit als bewusstes schöpferisches Handeln erlebt, wird davon nicht krank – im Gegenteil. Fachleute können ein Lied von Arbeitslosen singen, die zu Hause herumnörgeln oder depressiv werden, weil sie mit ihrer Zeit nichts Sinnvolles anzufangen wissen.
Völlig anders sieht es jedoch aus, wenn Arbeit und Stress zur Belastung werden. Betroffene kommen spät am Abend erschöpft nach Hause und können trotz Erschöpfung nicht schlafen. Dieser Kreislauf macht auf Dauer krank, und er ist auch das Objekt des Ansatzes «Work-Life-Balance».
Bedürfnisse und Defizite
Die Bedürfnispyramide von Maslow ist allgemein bekannt. Körperliche und mentale Gesundheit bedingt eine angemessene Erfüllung dieser Ansprüche. Eines der wesentlichsten Probleme in der heutigen Arbeitswelt ist der Mangel an Selbstbestimmung. Schon Peter Drucker hat darauf hingewiesen, dass sogar Führungskräfte pro Arbeitstag kaum mehr als eine Stunde dafür verwenden können, wirklich das zu tun, was sie möchten. Während der anderen Zeit spielen sie Feuerwehr oder reagieren auf Anforderungen von aussen. Dieser Druck führt zu ständiger Anspannung, und das zunehmend in einem zeitlichen Ausmass, das weit weg von gesetzlichen Arbeitszeitvorschriften liegt.
Gesund leben
Nach all dem Gesagten müsste man meinen, dass gestresste Menschen ihre Freizeit so gestalten, dass Ausgleich geschaffen wird. Und was tun sie? Sie übertragen die disziplinierte Vorgehensweise aus dem Berufsalltag in ihre Privatleben. Der Kalender ist randvoll mit Verpflichtungen aller Art – vom Schwachstrommarathon bis zum hektischen Wochenende in einer weit entfernten Hauptstadt. Was im Kalender fehlt, ist die Leere. Die Musse. Das Fitnesstraining für die Seele, wie es auch schon genannt wurde. Von Kindern könnten wir wieder lernen, ein paar Stunden lang herumzuhängen, Sinnloses zu unternehmen, planlos durch eine Stadt zu laufen.
Und jetzt?
Wer die Welt ändern will, fängt am besten bei sich selber an. Es kann sich lohnen, folgende Fragen schonungslos zu beantworten oder – noch besser – sich von jemandem beantworten zu lassen:
- Mache ich privat oder geschäftlich Dinge, weil ich glaube, Erwartungen gerecht werden zu müssen?
- Wann habe ich zum letzten Mal «Nein» gesagt, ohne mich zu rechtfertigen? Einfach «nein»?
- Was mache ich alles aus purer Gewohnheit, ohne dass es einen konkreten Nutzen bringt? Zum Beispiel: Was würde passieren, wenn ich mein Auto nur noch zwei Mal pro Monat waschen würde?
- Welche für mich unangenehmen Aufgaben könnte ich delegieren?
- Welche Gegenstände brauche ich zum Leben? Und was ist nur Gerümpel, das Platz wegnimmt, abgestaubt und versichert werden muss?
Nimm dir Zeit zum Arbeiten, es ist der Preis des Erfolges.
Nimm dir Zeit zum Denken, es ist die Quelle der Kraft.
Nimm dir Zeit zum Spielen, es ist das Geheimnis ewiger Jugend.
Nimm dir Zeit zum Lesen, es ist der Brunnen der Weisheit.
Nimm dir Zeit zum Träumen, es bringt dich den Sternen näher.
Nimm dir Zeit zu lieben, es ist der Reichtum des Lebens.
Nimm dir Zeit dich umzuschauen, der Tag ist zu kurz, um selbstsüchtig zu sein.
Nimm dir Zeit zum Lachen, es ist die Musik der Seele.
- aus Irland -